Duvenstedter Brook


Allen Natur- und Wanderfreunden möchte ich einen herbstlichen Spaziergang durch den Duvenstedter Brook am Rande Hamburgs ans Hez legen! Ihr könnt dort wunderschöne Natur und ganz viel Ruhe genießen & brünftige Hirsche im Zweikampf beobachten.


Der Duvenstedter Brook wurde mir schon sehr oft ans Herz gelegt, aber ich hatte es bisher nicht hingeschafft. Wie das halt immer so ist. Letztens habe ich ihn dann erneut entdeckt - im Ausflugsratgeber "Ab ins Grüne. Ausflüge rund um Hamburg". Die Wegbeschreibung klang wie alle in diesem Buch idiotensicher, also machten wir uns zuversichtlich auf den Weg. Der Tag begann zwar neblig, mit regenfeuchter Luft und der Wetterbericht orakelte den baldigen Weltuntergang - aber wann hat die Wettervorhersage jemals gestimmt? Eben. Und so kamen wir auch an diesem Tag zwar nicht ganz trockenen Fußes, aber sonst undurchnässt nachhause.



Mit Kuchen, Kakao und Keksen im Gepäck (merke: das Wichtigste beim Wandern!) ging es mit der U-Bahn bis nach Ohlstedt und von dort einfach der Beschilderung nach in den Wohldorfer Wald und den Kleinbahnwanderweg entlang. Bis vor einigen Jahrzehnten existierte hier noch eine Bahnstrecke, die Ohlstedt und Wohldorf miteinander verband, heute kaum mehr vorstellbar. Optische Highlights auf dem ersten Streckenabschnitt: die Ratte mit dem roten Käppi am Baum, der Wohldorfer Mühlenteich und das Herrenhaus. Das war früher mal Urlaubsdomizil Hamburger Senatoren, ist heute in privatem Besitz und nur von außen anzuschauen. Ach so, die Ratte erschließt sich leider nur demjenigen, der den Erlebnispfad ordnungsgemäß befolgt. Ich möchte nichts vowegnehmen ;-).




Am Übergang zwischen Wohldorfer Wald und Duvenstedter Brook empfiehlt sich ein Besuch im neu gestalteten Naturschutzinformationshaus Brookhus - gerade auch zum Auftauen bei dem kalten Wetter. Dort kann man sich anhand einer interaktiven Ausstellung über den Lebensraum Wald informieren, Wölfe heulen lassen (sehr beliebt) und eklige Krabbelviecher unter der Lupe angucken. Letzteres ist natürlich Geschmackssache und nicht jeder ist dafür zu begeistern. Bei unserem Besuch gab es im Nebenraum gerade eine Fotoausstellung zu Island und warmen Tee und Kaffee. Aufgewärmt und gestärkt ging es weiter. Endlich hinein in den Duvenstedter Brook...




Der Duvenstedter Brook ist als Paradies für alle Wildinteressierten verschrien und man sieht nicht nur alle paar Meter Angebotsschilder für den Wildbraten zu Weihnachten, sondern mit etwas Glück und Geduld kann man jede Menge dieser Exemplare auch lebend antreffen. Alle paar Meter geben die Bäume links und rechts des Weges den Blick auf die Heideflächen frei, die durch die Trockenlegung der Moore entstanden sind. Unterm Baumdach stehend kann man das Wild beobachten, dass sich mit zunehmender Dämmerung mutiger auf die freien Flächen traut. Nur die Rangkämpfe der Rothirsche haben wir nicht beobachten können - dafür waren wir wohl zu früh am Tage unterwegs.




Zuletzt noch ein bisschen Bildung:

  • Der Duvenstedter Brook ist das zweitgrößte Naturschutzgebiet Hamburs (das größte ist der Moorgürtel im Alten Land).
  • Der Name "Brook" bzw. Bruch ist die niederdeutsche Bezeichnung für ein Gebiet, das sumpfig und von Wasser durchzogen ist. Sprich: Der Boden wird hier nie richtig trocken. Spürt man nach einer Weile auch an den Füßen, gutes Schuhwerk ist also angeraten.

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